Mensch und Umwelt
Energieversorgung in unsicheren Zeiten.
Keine Frage ist aufgrund der weltpolitischen Lage aktueller und brisanter als die Frage nach der Zukunft der Energie. Können wir unser Energiesystem immer noch neu denken, um die Energiewende zu schaffen? Oder zwingt uns der Krieg in der Ukraine zum Zurück-Denken, zur Rückkehr zum alten System oder zu einem neuen hybriden System? Ist eine autarke Energieversorgung der westlichen Länder überhaupt möglich? Und sind die damit verbundenen sozialen, wirtschaftlichen und politischen Auswirkungen zumutbar? Ist die westliche Energiepolitik stringent? Oder zynisch, in dem sie falsche Prioritäten setzt?
Der renommierte deutsche Philosoph Peter Sloterdijk ordnet ein. Und skizziert seine Zukunft der Energie. Anschliessend diskutiert ein hochkarätig besetztes Podium unter der Leitung von Publizist Roger de Weck Sloterdijks Thesen. Und andere Zukunftsvisionen.
Er ist einer der bedeutendsten Philosophen, Kulturwissenschaftler und Publizisten Europas, ja weltweit, Peter Sloterdijk. Der 74-jährige gebürtige Karlsruher hatte bis 2017 – 25 Jahre lang – den Lehrstuhl für Philosophie und Ästhetik an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe inne. Im Laufe seiner Karriere dozierte er auch an der J. W. Goethe Universität Frankfurt, an der Akademie der Künste in Wien, am Bard College in New York, am Collège International de Philosophie in Paris und an der ETH Zürich. Am Salon Public «Mensch und Umwelt» ordnet Peter Sloterdijk das aktuelle Weltgeschehen ein, kommentiert es und skizziert die Zukunft mit Fokus auf Umwelt und Energie.
Die Bernerin Martina Caroni schloss ihr Studium in Rechtswissenschaften an der Universität Bern ab. Nach ihrer Studienzeit zog es sie nach Strassburg, wo sie für die Menschenrechtskommission tätig war. Ihren Master absolvierte Caroni an der angesehenen Yale Law School in New York und forschte anschliessend weiter an der Hochschule. Caroni ist derweilen Prorektorin der Universität Luzern und seit Oktober 2006 ist sie dort als Ordinaria für öffentliches Recht und Völkerrecht tätig. Wenn die Energiediskussion über unsere Landesgrenze hinaus reicht, weiss Caroni, wie mit völkerrechtlichen Fragen umzugehen ist.
Jan-Egbert Sturm ist Professor für Angewandte Makroökonomie und Direktor der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich. Auch gilt er als Herausgeber des European Journal of Political Economy und ist Mitglied mehrerer Beiräte im In- und Ausland. In seiner Forschung stützt er sich stark auf empirische Methoden und Statistik mit den Schwerpunkten Makro-, Monetäre und Politische Ökonomie, insbesondere auf Bereiche, die einen engen Bezug zu praktischen und aktuellen Fragestellungen haben. Sein wirtschaftlicher Weitblick erlaubt es ihm, gewagte Vorhersagen für die Zukunft der Wirtschaft zu treffen, im Rahmen des Salon Public natürlich im Bereich der Energie.
Jakob Tanner lehrte bis 2015 als Professor für Allgemeine und Schweizer Geschichte der Neuzeit an der Forschungsstelle für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte sowie am Historischen Seminar an der Universität Zürich. Neben Forschungsaufenthalten in Paris, London und Berlin galt er derweilen auch als Gründungsmitglied des «Zentrums für Geschichte des Wissens» der ETH Zürich/Universität Zürich sowie als Präsident des Schweizerischen Sozialarchivs Zürich. Bei seiner Forschung bezieht er Geschichte in alle wichtigen Fachbereiche mit ein, sei dies im Bereich Medizin, Soziologie oder der Geschichte der Schweiz. Wenn eine Person fundierte Aufklärungsarbeit leisten kann, dann ist es Tanner. Als Mitherausgeber der Zeitschrift «Historische Anthropologie» setzt sich Tanner übrigens regelmässig mit Themen seiner Forschungsgebiete auseinander.